Wenn man über die Herausforderung des „Overtourism“ spricht, denkt man oft an die ikonische Stadt Venedig. Allerdings treibt Hallstatt im Herzen Österreichs das Konzept des Touristenzustroms auf ein erstaunliches Niveau, mit fast fünfzigmal mehr Touristen pro Einwohner. In den ruhigen Morgenstunden bleibt das Dorf eine Oase der Ruhe. Die glücklichen Bewohner von Hallstatt genießen den Luxus, ihr malerisches Dorf und seinen glitzernden See ganz für sich zu haben und sich in der sanften Morgensonne zu sonnen. Die Seepromenade liegt herrlich menschenleer, nur das Flüstern der Naturgeräusche durchbricht die Stille.
Hallstatt Doch gegen 8 Uhr morgens wandelt sich die Gelassenheit schnell, als eine Welle der Veränderung hereinbricht. Riesige Reisebusse, die Titanen der Straße ähneln, navigieren über die Staatsstraße und spucken Horden von Tagesausflüglern aus. Die rund 350 Parkplätze in der Umgebung sind schnell ausgebucht. An Spitzentagen der Hochsaison kann der tägliche Zustrom auf unglaubliche 10.000 Besucher ansteigen. An diesem Punkt nimmt die einst friedliche Szene eine dramatische Wendung. Gelächter und lebhaftes Geschwätz hallen durch die Luft, tragen unzählige Sprachen und spiegeln die vielfältige Vielfalt der Reisegruppen wider, die das malerische Dorf Hallstatt mit seinen 800 standhaften Einwohnern durchqueren. Die Gespräche werden auf Chinesisch, Koreanisch und Vietnamesisch geführt, da ein erheblicher Teil der Touristen aus asiatischen Ländern kommt, was zur kosmopolitischen Atmosphäre beiträgt